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Wilderness Guide - Lehrgangsmodul

 "Skeleton coast"

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Lehrgang

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„Das Land,

das Gott im Zorn schuf“

Bezüglich Teilnahmevorraussetzungen und anderen allgemeinen Infos siehe

>Allgemeines zum Wilderness Guide-Lehrgang 

Wo geht es hin ?

Die Skelettküste ist der nördliche Teil der Atlantikküste Namibias eingeschlossen der westlichen Namib-Wüsten. Hier herrscht ein weltweit einzigartiges - und extremes ! - Klima mit selten mehr als 10mm regen im Jahr. - Unmittelbar südlich von Angola erstreckt sich dieses Biotop vom Kunene-Fluss bis zum Swakop-Fluss. Die indigenen San (früher als Buschmänner bekannt) im Landesinneren Namibias nannten die Region „Das Land, das Gott im Zorn schuf“, während portugiesische Seeleute sie einst als „Die Tore der Hölle“ bezeichneten.

Im Skeleton Coast-Biotop führt der Auftrieb des kalten Benguelastroms während eines Großteils des Jahres zu dichtem Meeresnebel (von den Angolanern „Cassimbo“ genannt). Die Winde wehen vom Land zum Meer, die Niederschlagsmenge übersteigt selten 10 Millimeter (0,39 Zoll) pro Jahr und das Klima ist äußerst unwirtlich. An den Stränden herrscht ständig starke Brandung. In den Tagen vor motorbetriebenen Schiffen und Booten war es möglich, durch die Brandung an Land zu gelangen, aber unmöglich, vom Ufer aus in See zu stechen. Der einzige Ausweg führte durch Hunderte von Kilometern heiße und trockene Wüste - was im Normalfall den Tod bedeutet.

Trotz der für Menschen extrem unwirtlichen Bedingungen gibt es hier Leben ! - Das Skeleton Coast-Biotop war Gegenstand einer Reihe von Tierdokumentationen, insbesondere über die Anpassung an extreme Trockenheit, wie zum Beispiel die National Geographic-Dokumentation Survivors of the Skeleton Coast.

Was ist hier besonders ?

Die Küste besteht größtenteils aus weichem Sand, der gelegentlich von Felsvorsprüngen unterbrochen wird. Der südliche Abschnitt besteht aus Kiesebenen, während nördlich von Terrace Bay die Landschaft von hohen Sanddünen dominiert wird.
"Skeleton-Coast" leitet sich von den Wal- und Robbenknochen ab, die einst die Küste übersäten, aber auch von den "Skeletten" der Schiffswracks, die den vorgelagerte Felsen, der Brandung, den unberechenbaren Strömungen und dem Nebel zum Opfer fielen. Mehr als tausend solcher Schiffe unterschiedlicher Größe liegen verstreut an der Küste. Die frühen Seeleute, die es bis ans Land schafften, hatten an dieser unwirtlichen Küste keine Überlebenschance und verdursteten.

Ureinwohner

Eine frühere Besiedlung durch Buschleute (San-) sprachige Menschen, den sogenannten "Strandläufern" wird durch Muschelhaufen mit weißen Miesmuscheln belegt, die an Teilen der Skelettküste gefunden wurden.

Diese Gruppe von Menschen, die sich Dauna-Daman nannten (was so viel bedeutet wie „Küstenbewohner auf einer Wüstenebene“), nutzte die Strände als Nahrungsgründe. Sie ernährten sich von Fischen, Robben, Seevögeln, toten Walen und allem, was der kalte Benguelastrom des Atlantiks ihnen sonst noch zuwarf. Wie die Wildtiere zogen sie ins Landesinnere, wenn die Umweltbedingungen es erforderlich machten. Während sie am Meer waren, bauten sie Unterschlupf aus Steinen und Zelten aus Haut, vielleicht Schilf, die manchmal von Fischbein gestützt wurden. An der Küste sind noch immer Steinkreise ihrer Behausungen erhalten.

Basis der Nahrungskette

Wegen der Niederschlagsarmut sind viele der einheimischen Sukkulenten-Pflanzen auf den dichten Meeresnebel angewiesen, der vom Meer herüberrollt. Zusätzlich zu den Wassertropfen, die sie zur Flüssigkeitsaufnahme nutzen, dient windverwehter pflanzliche Abfall aus dem trockenen Landesinneren als Nahrungsquelle für zahlreiche Wirbellose, die wiederum die Herpetofauna ernähren und die Basis der Nahrungskette in der Wüste bilden.

Eine überraschende Fülle an Leben
Die vielen Pflanzen- und Insektenarten, die hier vorkommen, sind perfekt angepasst, um Feuchtigkeit aus dem dichten Meeresnebel zu ziehen, der die Küste umhüllt, und sich von windgetriebenem pflanzlichen Abfall zu ernähren. Ein faszinierendes Beispiel ist die Welwitschia-Pflanze – die nur hier und in Angola vorkommt. Diese merkwürdig aussehende, zweiblättrige Pflanze ist als „lebendes Fossil“ bekannt, da sie aus der Jurazeit stammt.

 

Trotz der extremen Umweltbedingungen hat das Skeleton Coast Biotop eine größere Artenvielfalt als viele andere Parks im südlichen Afrika. Entlang der Wadis der Namib-Wüste wandern Namibias berühmte, an die Wüste angepasste Elefanten, Spitzmaulnashörner, Löwen, Geparden, Giraffen, Oryxantilopen, Zebras, Springböcke, Tüpfelhyänen, Braune Hyänen aus den Trockensavannen bis direkt an die Meeresküste ! Es gibt 306 registrierten Vogelarten, darunter Flamingos, Möwen, Geier, Pelikane und Kormorane. Wir sprechen hier von Zehntausenden. Ungewöhnliche endemische Reptilien wie die Panzerechse und Nilweichschildkröten kommen ebenfalls vor.

Der Traum der Fotografen ist es, Bilder von Wüstenelefanten aufzunehmen, die Dünen hinunterrutschen, oder von Löwen, die gestrandete Wale fressen. Diese Szenen sind außergewöhnlich selten. Aber irgendwie genügt es, zu wissen, dass sie möglich sind, wenn man von der rauen Schönheit des Skeleton Coast Biotops umgeben ist. Im Meer sieht man nicht selten Delfine und Wale.

Die Kontraste zwischen Tod und Leben machen die Fazination des Skeleton Coast Biotops aus. Nichts als Sand, keine wirklichen Lebenszeichen und dann auf einmal bis zu 300.000 Kap-Pelzrobben bei Cape Cross, wo der erste Europäer namibischen Boden betrat, - der portugiesische Entdecker Diego Cáo, der 1486 hier landete.

Sie werden von Schakalen, Braunen Hyänen - und sogar von Leoparden und Löwen gejagt. 

Geologie

Die Geologie ist im Gegensatz zum Leben im Skeleton Coast Biotop allgegenwärtig und bietet faszinierende Entdeckungen. Die Gesteine sind bis zu einer Milliarden Jahre alt und Zeugen von Eiszeitgletschern, Vulkanismus und dem Auseinanderbrechen ganzer Kontinente. Die Überreste der Erdgeschichte finden sich in Kristallen und entlang der Stränden in wunderschön polierten Steinen. Riesige Küstendünen gibt es im Norden und Süden des Biotops, die wiederum eine eigens angepasste Flora und Fauna beherbergen.  Das als Mondlandschaft berühmt geworden Tal des Swakop-Wadis stellt die Überreste einer alten, riesigen Bergkette dar. Inselberge wie die Spitzkoppe zeugen vom Auseinanderbrechen des Riesenkontinents Gondwana. 

Die Mündungen der Wadis

Wadis, wie aus dem Bushland und Halbwüsten bekannt, ziehen sich aus der Semi-ariden Trockensavanne kommend bis in die ariden Zonen hinein. Die Desert Wadis fliessen seltener, aber dennoch recht häufig wenn es in den Trockensavannen zu heftigen Gewittern kommt. Auch die desert Wadis werden begleitet von Galeriewald, lange und schmale Waldvegetation, gespeist von deren Grundwasser. Durch die im Vergleich zum Umland üppige Vegetation, die Häufigkeit von Wasserstellen und die gute Begehbarkeit weisen die Wadis sogar in der Wüste eine hohen Bestand an Gross-Wildtieren auf. Deshalb sind in den Namib-Wadis auch die grössten Pflanzenfresser, darunter Giraffen, Nashörner und Elefanten, zu finden. Den hier lebenden Antilopenherden folgen grosse Beutegreifern, Hyänen, Geparden und Löwen. Die Anpassung der Wildtiere an die lebensfeindlich erscheinenden Bedingungen machen Tiere und Pflanzen in den Wüsten-Wadis zu besonders faszinierenden Photo- und Studienobjekten. Auch die Lebensweise von Menschen in der Wüste erstaunt vor allem die Reisenden, die aus einer üppig grünen Heimat stammen. Menschen haben auch in der Wüste archäologische Spuren hinterlassen, von der Steinzeit bis hin in die Zeit der ersten weissen Pioniere.

Lehrgangsregionen

- Das Ondjou Wilderness Reserve, - für einen Basic Ranger-Auffrischungslehrgang 

- Die Namib-Wüste des westlichen Damaralandes 

Genaues Programm und Route wird im Rahmen der Buchung vorgestellt.

Unterkünfte

- Die komfortable "The Ranger's Lodge" 

- Trekking-Wildniscamps oder fahrzeuggestützte Wildniscamps

Seit 1993 bin ich profesioneller Wilderness Guide im südlichen Afrika und kann allen, die afrika-, natur- und wildnisbegeistert sind, diesen Lehrgang ans Herz legen. Die Wildnis auch vom "wissenschaftlichen" Standpunkt her kennen und lesen zu lernen, erhöht das Naturerlebnis um ein vielfaches - und kann den Teilnehmern ein Leben lang Freude und Erfüllung schenken.
Marko G, SurvivalZone-Chiefinstructor

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